Was macht man als Kämpfer wenn man sich selbst für einen Titelkampf in Position bringen will und es sportlich noch nicht so ganz funktioniert hat? Richtig! Man holt zum verbalen Rundumschlag aus.
Genau das ist es, was sich Glory-Schwergewicht D`Angelo Marshall gedacht haben wird als er kürzlich verbal die Keule geschwungen hat. Ob diese Aktion dabei von Erfolg gekrönt ist? Vorerst wohl nicht, denn einen Titelkampf wird der 27-jährige wohl zunächst nicht bekommen. Auch wenn er bei Glory 56 einen erfolgreichen Sieg gegen Antonio Dvorak feiern konnte, welcher auch nicht in der Liga wie der Contender-Tournament Champion spielte.
Jetzt erst recht wird sich Marshall nun gedacht haben und so veröffentlichte er nun seine persönliche Top-3 Liste von Gegnern die er möglichst bald vor der Nase haben will – Rico Verhoeven, Badr Hari und Jamal Ben Saddik. Mutig, mutig kann man hier nur sagen.
Schon vor seinem Kampf bei Glory 56 hatte Marshall im Falle eines Triumphes angekündigt, Rico Verhoeven um dessen Titel herauszufordern. Bisher gab es aber noch kein offizielles Statement dazu. Zumal es für die Veranstaltung in Amsterdam mit Rico Verhoeven ganz andere Pläne gibt als einen Kampf mit D`Angelo Marshall. Dennoch hält er die Arena für einen „magischen“ Ort in dem er für eben jenen Moment bzw. für die Sensation sorgen möchte. Wie erwähnt, bisher blieb das bei den Offiziellen ohne Gehör.
Mutige Worte für den „Pretty Boy“ so der Kampfname von Marshall, der erst vor kurzem wieder zurück zum Mousid Gym in Amsterdam kehrte und sich dort unter Trainer Mousid Akrimane für die anstehenden Aufgabe vorzubereiten. Mit Rico Verhoeven verbindet D´Angelo Marshall eine gemeinsame Vergangenheit. Beide hielten hin und wieder gemeinsame Sparrings-Sessions ab bei denen ihm Verhoeven auch noch Ratschläge gab. Auch wenn er ihn dafür schätzt und diesem auch sehr dankbar ist, so findet er weiter deutliche Worte in Richtung des Titelträgers. „Ich weiß, wenn ich weiter trainiere wie ich jetzt trainiere, dann werde ich Rico entthronen können. Ob es euch gefällt oder nicht. Ich bin jetzt die Nummer drei und weiß, wenn ich weiter gewinne wird man mir die Chance auch geben.“
Damit hat er zwar nicht unrecht was die Platzierungen in der Rangliste angeht, vom Leistungs-Niveau her sieht dies allerdings schon wieder ganz anders aus und ob der Sieg gegen Antonio Dvorak seinem Ziel dem Titelkampf auch wirklich näher gebracht hat, darf wohl eher bezweifelt werden. Erst mal gewinnen und dann weiter sehen – so sollte die Marschrichtung von Marshall nach dessen Niederlage gegen Benjamin Adegbuyi sein.
