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Wo geht es für Verhoeven hin? (Quelle: Glory Sports International)
04.02.2021 // Tobias Gerold
// GLORY 77: DIE NACHWEHEN VON ROTTERDAM
// Wie könnte die Zukunft der Kämpfer & Kämpferinnen aussehen?

Glory 77 ist Geschichte, der Auftakt in ein neues Jahr gemacht und wie immer stellt sich die Frage, wie es in der Zukunft für die Kämpferinnen und Kämpfer weitergehen könnte.


Es ist eine Frage, die diesmal äußerst schwer und nur sehr vage beantwortet werden kann. Denn eigentlich war es in der Vergangenheit immer so, dass beim aktuellen Event schon Werbung für die kommende Veranstaltung gemacht wurde. Auch die ersten Top-Fights wurden verkündet. Dies ist jetzt allerdings nicht der Fall. Weder ein neues Datum, noch eine neue Location hat Glory bis zum heutigen Tag verkündet. Daher sind unsere Tendenzen reine Vermutungen, die alleine davon abhängen, ob und wann Glory den nächsten Event auf die Beine stellen wird.


Rico Verhoeven: Ben Saddik, Adegbuyi oder Hari?
Der "King of Kickboxing" Rico Verhoeven wurde im 4-Mann Tournament seiner Favoritenrolle vollends gerecht und siegte überzeugend gegen Hesdy Gerges und Tarik Khbabez. Nur, wer kommt jetzt als nächster Gegner in Frage - und vor allem wann ? Jamal Ben Saddik, welcher den Titelkampf hätte bestreiten sollen, ist am Rücken verletzt. Unklar ist aktuell, wie lange dieser ausfallen wird. Bei einer längerfristigen Verletzung würde eventuell Benjamin Adegbuyi das Anrecht auf seinen - mittlerweilen dritten - Titelkampf in Anspruch nehmen. Doch Adegbuyi ist nicht nur Mitglied im Team Rico und somit auch Trainingspartner, der Rumäne mit nigerianischen Wurzeln kassierte auch bereits zwei Mal eine Packung: im ersten Kampf haushoch nach Punkten unterlegen und im zweiten Duell bereits in der ersten Runde K.o. gegangen. Ein drittes Duell würde somit nur schwer die Fans hinter dem Ofen vorlocken. Würde dann im Prinzip nur noch Badr Hari bleiben. Dieser ist allerdings im Dezember gegen Adegbuyi K.o. gegangen und es ist noch fraglich, ob und wie es mit ihm weitergehen wird. Eine recht verzwickte Situation.
Tendenz: Kampf gegen Ben Saddik noch in 2021


Cedric Doumbè: Wer ist der nächste?
Cedric Doumbè verteidigte eindrucksvoll und vorzeitig seinen Titel Weltergewicht gegen Murthel Groenhart. Die ganz große Ringschlacht war es dann allerdings doch nicht gewesen, geschuldet wohl auch dem unfreiwilligen Ausflug von Groenhart über das oberste Ringseil. Allerdings dürfte dieser Zwischenfall am letztendlichen Ergebnis nichts geändert haben. Geht man davon aus, dass Glory in diesem Jahr noch weitere Events auf die Beine stellen wird, dann wird auch Doumbè garantiert wieder mit dabei sein, denn zu attraktiv ist der Franzose als Kämpfer. Als Gegner könnten Hamicha oder Dimitrii Menshikov in Frage kommen. Dabei werden Hamicha noch die größten Chance eingeräumt. Aber ob er wie auch Menshikov bereits in der Lage sein wird, dem Champion auch nur annähernd Paroli zu bieten, das darf aktuell noch bezweifelt werden. Hamicha wird, sofern er von Verletzungen verschont bleibt, die Zukunft gehören und keine Frage, früher oder später wird es zum Duell mit Doumbè kommen müssen. Aber schon in 2021?
Tendenz: ein weiterer Kampf in 2021 - Gegner offen


Alex Pereira: Tavares oder Rückkampf gegen Vakhitov?
Alex Pereira krönte am vergangenen Samstag seine aktuell bestechende Form mit dem Titelgewinn im Halbschwergewicht. Allerdings hat dieser Sieg seine Spuren hinterlassen, was die Wertungen der Punktrichter betrifft. Es war sogar zu hören, dass das Team um Vakhitov gegen das Urteil vielleicht Berufung einlegen könnte. Ein sofortiger Rückkampf ist allerdings fraglich, denn in der Vergangenheit gab es hin und wieder Urteile, bei denen man zumindest mit der Stirn runzeln musste. Einen direkten Rückkampf gab es mit Ausnahme von Simon Marcus und Artem Levin allerdings nie. Daher dürfte aktuell alles auf ein Duell zwischen Pereira und Luis Tavares hinauslaufen. Tavares gewann das Duell gegen Donegi Abena und auch wenn dies kein offizieller Contender-Kampf war, so dürfte Tavares sich berechtigte Hoffnungen auf einen Titelkampf in diesem Jahr machen. Offen ist nur, ob Pereira beide Titel (Mittel- und Halbschwergewicht) verteidigen möchte, oder einen von beiden niederlegen wird.
Tendenz: Pereira vs. Tavares in 2021


Tiffany van Soest: Olofsson oder Brereton?
Tiffany van Soest verteidigte, so wie man es von ihr erwartet hatte, ihren Titel im Super-Bantamgewicht mit einem deutlichen Punktsieg über Aline Pereira. Dass letztere schon jetzt eine Chance auf den Titel bekam, hatte für Verwunderung bei Vielen gesorgt, denn die Vorleistungen der Brasilianerin waren gegen unbekannte Gegnerinnen und nicht wirklich von Bedeutung. Viel mehr sah man es als Schachzug von Glory an, Schwester und Bruder auf einer Fight-Card zu haben, was sich unter Marketing-Aspekten wohl besser verkaufen liess. Fakt ist aber auch: Das Ranking der Damen hat sich nicht nur durch den Abgang von Anissa Meksen merklich ausgedünnt. Die größten Hoffnungen dürften sich daher aktuell wohl Sofia Olofsson aus Schweden und UK-Girl Christi Brereton machen. Bei Brereton stellt sich allerdings die Frage, ob und unter welchen Auflagen sie aktuell aus Großbritannien aus- und einreisen dürfte? Das dürfte bei Sofia Olofsson vermutlich wesentlich einfacher sein. Nach ihrer vorzeitigen Niederlage im Titelkampf gegen Anissa Meksen bei Glory 66 wird die Schwedin zudem aktuell auf Platz eins geführt, Brereton auf Rang drei.
Tendenz: van Soest vs. Olofsson in 2021 möglich

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