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20.08.2020 // Tobias Gerold
// VINCENT FEIGENBUTZ VS. JAMA SAIDI
// Baraou fordert Culcay in Berlin

Schon im Juni veranstaltete der Berliner Agon Boxstall, sehr zur Freude der Box-Fans, in den Havelstudios und setzte während der Corona-Pandemie ein Zeichen. Am 28. August wird nachgelegt - und das mit zwei äußerst vielversprechenden Duellen.

Als Box-Fan hätte man ein solches Szenario gerne schon früher gesehen. Zwei in Deutschland ansässige Boxställe schicken ihre heißen Eisen in den Ring. Was wäre da vor Jahren schon los gewesen wenn z.B. Sturm gegen Abraham geboxt hätte? Mit den folgenden beiden Kämpfen wird endlich das nachgeholt, wovon Box-Fans hierzulande geträumt haben.


Feigenbutz vs. Saidi

Die Vorzeichen in diesem Kampf, sie könnten unterschiedlicher nicht sein. Der eine (Jama Saidi) will weiter nach oben und für den anderen (Vincent Feigenbutz) könnte dieser Kampf womöglich schon über die Zukunft seiner Karriere entscheiden. Feigenbutz unterlag zuletzt im Februar diesen Jahres dem US-Amerikaner Caleb Plant durch technischen Knockout. Der Griff nach der IBF-Krone blieb dem Karlsruhe damit verwehrt. Auch wenn er eine achtbare Leistung zeigte, unterm Strich zeigte Plant klar die Grenzen auf. Einige Zeit nach diesem Kampf gab Feigenbutz zudem die Trennung von seinem Entdecker und Förderer Rainer Gottwald bekannt, um sich neu zu sortieren. An einem geplanten Kampf in seiner Heimatstadt zeigte der 24-jährige nur wenig Interesse und zog stattdessen die Option für den Kampf gegen Jama Saidi, für den er nun sogar eine Gewichtsklasse nach unten geht. Dass für den Fall einer Niederlage schon von dem möglichen Ende einer Karriere gesprochen wurde, ist dann definitiv etwas zu viel des Guten. Sicherlich, ein Sieg für Feigenbutz wäre zwingend notwendig, wenn er wieder in Richtung eines WM-Kampfes schielen möchte und vor allem auch, um den eingeschlagenen Weg rechtfertigen zu können. Und bei einer Niederlage? Klar, er müsste sich weiter hinten anstellen und bis auf Weiteres kleinere Brötchen backen. "Karriereende" geht für einen 24-jährigen aber definitiv am Ziel vorbei. Auch wenn das Risiko, sich Saidi als Gegner auszusuchen, sicherlich nicht unerheblich ist.


Für Jama Saidi hingegen wäre eine mögliche Niederlage weitaus einfacher zu verkraften. Zwar ist Saidi ganze drei Jahre älter als Feigenbutz, hat bisher aber erst 18 Profi-Kämpfe auf dem Buckel, was daher kommt, dass er sich zu Beginn seiner Kampfsportlaufbahn zunächst im Kickboxen versuchte und dort auch einige Erfolge einheimsen konnte. Also Box-Profi gewann er die EM-Titel nach Version der WBO und IBF im Super-Weltergewicht. Seine einzige Niederlage datiert vom November 2019, als er in Berlin Jack Culcay unterlag. Eine Niederlage, die sich jedoch verschmerzen lässt. Gegen Jay Spencer gewann Saidi im Juni durch eine einstimmige Punktentscheidung; bei einem Sieg gegen Feigenbutz würde ein größerer Titel-Kampf in greifbare Nähe rücken. Der 27-jährige gilt in seinen Aktionen schneller und beweglicher als der Karlsruher. Diese Stärke sollte er auch ausspielen, denn sich von Feigenbutz stellen zu lassen, das könnte ein böses Ende nehmen. Einen klaren Favoriten in diesem Kampf auszumachen ist im Vorfeld schwer. Von 50-50 bis zu 60-40 zu Gunsten von Feigenbutz: bei den Experten ist alles vertreten. In jedem Fall wird es ein spannender wie auch intensiver Kampf werden.


Baraou vs. Culcay

Gerade ein mal neun Profi-Kämpfe hat Sauerland-Boxer Abass Baraou auf dem Buckel und scheut sich nicht, am 28. August gegen Jack Culcay in den Ring zu steigen. Sein letzter Kampf datiert vom Januar diesen Jahres und endete mit einem vorzeitigen Sieg gegen Abraham Juarez. Im Oktober 2019 konnte er den wesentlich höher eingestuften Briten John O`Donnell vorzeitig bezwingen und sich den Internationalen Titel der WBO sichern. Zudem hat er mit Adam Booth einen absoluten Weltklasse-Trainer in seiner Ecke, welcher auch schon David Haye zum Champion machte. In jedem Fall kann Baraou frei auftreten. Eine Niederlage für ihn wäre zwar nicht schön, aber sicher nicht so dramatisch wie es bei seinem Gegenüber der Fall wäre.


Culcay nämlich hat in seiner Karriere schon wesentlich höher eingestuftere Kaliber vor den Fäusten gehabt, darunter so bekannte Namen wie Demetrius Andrade oder Sergiy Derevyanchenko. Diesen unterlag 34-jährige zwar nach Punkten, dennoch war deutlich zu sehen, in welcher Liga Culcay boxt und da ist Baraou in seiner jungen Laufbahn noch nicht angekommen. Was für Culcay spricht, ist seine immense Erfahrung, die er in den Kampf mitbringt. Darauf alleine verlassen kann er sich natürlich nicht, dennoch wird seine Marschroute klar und eindeutig sein. Ein Sieg und nichts anderes soll es am 28. August werden. Nicht nur, dass der Kampf von vielen Experten im Vorfeld als der „Kampf des Jahres“ gehypt wird, der Sieger übernimmt Rang zwei der IBF im Super-Weltergewicht. Damit ist man automatisch für den nächsten Ausscheidungskampf um die WM gesetzt. 


Profi-Boxen LIVE

28. Augustu 2020
Havelstudios, Berlin


IBF-Ranglistenkampf im Super-Weltergewicht

Jack Culcay vs. Abass Baraou


IBF-Intercontinental Titel im Mittelgewicht

Jama Saidi vs. Vincent Feigenbutz


BDB-Titelkampf im Mittelgewicht

Vincenczo Gualtieri vs. Thomas Piccirillo


Super-Weltergewicht

Haro Matevosyan vs. Joel Julio


Mittelgewicht

Adam Amkhadov vs. Christian Arvelo Segura


Super-Mittelgewicht

WIlliam Scull vs. Mathias Eklund


Halbschwergewicht

Fabian Thiemke vs. Vennadi Stserbin

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